Die Besiedlung von St.Aegyd reicht nicht über das 12. Jahrhundert zurück. Auch Mariazell ist nicht älter.
Natürlich ist eine ältere, aber wohl sehr dünne Bevölkerung sicher anzunehmen, das verraten keltische Flussnamen und slawische Ortsnamen. Vielleicht waren unter diesen ältesten Ansiedlern auch Flüchtlinge aus den Kriegszeiten.
Als die Industrie mit Jakob Fischer und Martin Miller im 18.und 19.Jahrhundert ihren Einzug im oberen Traisental hielt, kamen viele Facharbeiter aus der Fremde in unser Gebiet. Ohne Feilenhauer, Schlosser, Dreher und Gießer wäre der umfangreiche Aufbau der Metallindustrie nicht möglich gewesen.
Aber nicht nur die Industrie bedurfte der Zuwanderung fremder Arbeitskräfte, dies galt auch für die Forstwirtschaft. Hier sind wir über die Zuwanderung von Arbeitern sogar besser unterrichtet als in der Industrie. Dies deshalb, weil die Forstarbeiter aus einem bestimmten Gebiet herangeholt wurden, einen anderen Glauben hatten -- sie waren Protestanten -- und als geschlossene Gruppe angesiedelt wurden. So holte sich der Schwemmmeister Georg Huebmer im 19. Jahrhundert Holzknechte aus Goisern im Salzkammergut und siedelte sie in Lahnsattel und Ulreichsberg an. Die zugewanderten Holzknechtfamilien sprachen sich untereinander nur mit dem Taufnamen an. Dies galt als Sinnbild für eine innige Zusammengehörigkeit und als Ehre und Anerkennung. Die später zugewanderten katholischen Leute - etwa Hochwassergeschädigte aus dem Donautal - wurden nur mit ihren Familiennamen angesprochen. Sie siedelten sich im sogenannten Donaudörfl in Lahnsattel an.
In rund 1.000 Häusern wohnen derzeit mehr als 3.000 Personen. 1 katholische und 1 evangelische Kirche sowie einige Kapellen und 1 Einsegnungshalle prägen das Bild der Marktgemeinde im kirchlichen Bereich. Die letzte Ruhestätte finden unsere Bewohner auf dem Gemeindefriedhof.